Livestreams
Kolumnen

Livestreams – Immer noch eine Festivalalternative?

Zu Beginn der Corona Pandemie waren sie in aller Munde: Livestreams. Jedes Festival, jeder Veranstalter, viele DJs und sogar wir veranstalteten, mehr oder weniger regelmäßig Livestreams. Vor einiger Zeit haben wir hier über einen Vollzeit Twitch DJ berichtet. Doch sind Livestreams über ein halbes Jahr später immer noch eine Option?

Entwicklung von Livestreams während der Pandemie

Als die ersten Events abgesagt wurden, war für viele Veranstalter und DJs schnell klar, dass Alternativen gefunden werden müssen. Schnell wurden Livestreams (vor allem auf Twitch) eine Alternative. So wurde die Szene sprichwörtlich mit Livestreams überflutet. Die Herangehensweise unterschied sich anfangs eher weniger. Die meisten DJs und Veranstalter bauten eine kleine Bühne auf, spielten Musik und versuchten ihren Fans die schweren Wochen etwas zu versüßen.
Spätestens zur „Defqon.1 at home“ wurde dann klar, dass Livestreams viel mehr sein können, als nur Livesets. Dort bekamen die Zuschauer neben einem selbstprogrammierten Quiz auch ein morgendliches Fitness-Programm, sowie die weltweit bekannte Power Hour geboten. Auch das Produktionsniveau wurde auf ein ganz neues Level gehoben und setzte Maßstäbe für kommende Streams.

Unsere Erfahrungen mit Livestreams

Ich weiß noch wie heute als mich Lydi eines Nachts im März anrief und sagte: „Andi, Andi, lass uns doch nen Livestream machen“. So wurde die Idee des eigenen Hard-Facts-Streams geboren. Die kommenden Tage und Nächte arbeiteten wir dann gefühlt 24/7 am Konzept und der Umsetzung. Letztendlich war unser erster Stream dann auch ein voller Erfolg und wir sammelten über 1000€ Spenden für das SOS-Kinderdorf in Italien.

Schnell wurde uns klar, dass wir es nicht bei nur einem Stream belassen können und darauf aufbauen müssen. So veranstalteten wir unsere eigene Quizshow, bei der unser ganzes Team involviert war. Wir hatten spannende Live Podcasts und als Höhepunkt veranstalteten wir unser eigenes online Festival mit einem fulminanten Line Up.
Genau so schnell, stellten wir aber auch fest, dass Livestreams für uns eine Menge Arbeit bedeuten, zu mal wir immer den Anspruch hatten, alles möglichst professionell zu gestalten. Beispielsweise erstellten wir für das online Festival über 100 Grafiken, die entweder im Stream oder auf unseren sozialen Medien verwendet wurden.

Ich möchte ehrlich mit euch sein, Livestreams stellten für uns auch eine gute Alternative dar, in der Krise das benötigte Kleingeld zu verdienen, um den Betrieb von Hard-Facts zu gewährleisten. Dennoch hatten wir großen Spaß an der Herausforderung und konnten hier bei auch eine Menge lernen. Eventuell kommt ja in Zukunft mal wieder ein Stream von uns, seid gespannt!

Livestreams momentan

Zur Zeit fühlt es sich ein bisschen so an, als ob die verschiedenen Streams an Relevanz verlieren, was vor einem halben Jahr noch „Hip“ und „Trendy“ war, wirkt heute mit einigen Ausnahmen eher überflüssig. Es fühlt sich ein wenig danach an, als wäre es das Publikum leid, einen ganzen Abend vor dem Bildschirm zu verbringen und die Sehnsucht nach echten Partys ist einfach zu groß. Ebenfalls wurden mit Konzepten wie der „Phoenix 100“ oder den Partys in der Lanxess Arena andere Möglichkeiten geschaffen, um auch wieder Live-Musik genießen zu können. Selbstverständlich haben Livestreams dennoch ihre Daseinsberechtigung und sind immer noch eine Option für einen entspannten Abend mit Freunden.

Fazit

Meiner Meinung nach, können sowohl Veranstalter, als auch Konsumenten aus der aktuellen Situation lernen und sobald wir wieder zum Regelbetrieb übergehen, online und live ihr Angebot miteinander verknüpfen. Auch wenn das Interesse nachgelassen hat, sind Streams noch immer eine Abwechslung zum Alltag und die Qualität steigt stetig um dem Zuschauer etwas zu bieten. Wenn ihr also euren Lieblingsveranstalter oder DJ unterstützen möchtet, schaut weiterhin fleißig Ihre Streams.

Was ist eure Meinung zu Livestreams? Lasst es uns wissen!




Andi
"Let the music diffuse all the tension Time is valuable, lo and behold Make history before you go" - Myst, Before You Go

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