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B-Front’s Coffee Club – die etwas andere Kaffeepause

Was mit einem kleinen Scherz anfing, auf der Decibel 2018 sein Debüt feierte und in Zeiten von Sitzfestivals und Lockdown seinen Durchbruch erlebt. – Das ist B-Front’s Coffee Club. Trotz eines Achillessehnenrisses und Krücken lädt B-Front wieder zum Kaffee ein. Ich erzähle dir heute, warum du die Kaffeepause der besonderen Art nicht verpassen solltest.

‚Thank God for Music‘

Der ursprüngliche Plan war für mich die Party des Jahres. – Reawake sollte das Event werden, was mich endlich wieder nach Hause bringen sollte, wo ich alte Freunde wieder treffen und mir die Füße wund tanzen wollte. Doch es sollte ganz anders kommen. Wie in unserem letzten Artikel bereits beschrieben, führte die niederländische Regierung vergangenen Freitag neue Regelungen ein, welche größere Events auf einen Schlag verbieten. Natürlich war da die Enttäuschung riesig. Doch durch einen glücklichen Zufall habe ich die freigewordenen Zeit am Sonntag gut genutzt und die einzige Möglichkeit ein wenig Festival-Luft zu schnuppern direkt wahrgenommen, denn Events mit festen Sitzplätzen sind nach wie vor erlaubt.

Bob van der Palen, besser bekannt als DJ B-Front, und selbst riesiger Kaffeefanatiker lädt nun zum zweiten Mal dieses Jahr zu seiner Kaffeepause am Sonntag ein. Inzwischen ist das Event beinahe immer direkt ausgebucht, sodass er sogar nachmittags eine Zweitshow organisiert. Immer wechselnd lädt er hierzu weitere DJs ein, um uns mit einer Silent Disco etwas altgewohnte Festival-Feelings zu bescheren.

Zweieinhalb Stunden Musik, Kaffee und… Sitzen?!

Am zweiten Wochenende, dem 11.07.21 standen gemeinsam mit B-Front, naja er war nach wie vor auf Krücken unterwegs, Noisecontrollers, Jones, Roughstate-Kollege Adaro sowie das Roughstate-Jungtalent Invector mit auf der Bühne. Dazu leitete MC DV8 mit viel guter Laune in Udenhout in der Eventlocation „‚t Dorpsterras“ durch den Nachmittag. Udenhorst liegt etwa zehn Minuten mit dem Auto von Tilburg in Nord-Brabant in den Niederlanden, also ganz in der Nähe von Intents Festival, Decibel Outdoor und Rebirth Festival.

Nach der Ankunft ging es erst mal an die Sitzplatzsuche, hier ist es tatsächlich für mich persönlich gar nicht so wichtig gewesen, wo genau wir saßen. Da es sich um eine Silent Disco handelte, hatte man überall die gleiche Klangqualität, sogar auf der Toilette, was doch eigentlich echt praktisch ist. Sobald die Kopfhörer aufgesetzt waren, war es auch wieder zurück, dieses wundervolle warme Gefühl des nach Hause kommens, was mich immer durchströmt, sobald ich ein Festival betrete. Nachdem Jones mit einem Early Hardstyle Set die Stimmung schon mal warm machte, folgte als nächstes B-Front selbst. Er eröffnete den Coffee Club mit einem Set, wie man es nicht anders von ihm kennt. – Abwechslungsreich, emotional und mitreißend. Da durften Hits, wie „The Solution“ mit Phuture Noize, „Waves“ von B-Freqz und natürlich die Fortsetzung seines emotionalen Hits „Electronic Symphony“ sowie „Above Heavon“ mit Kollege Adrenalize nicht fehlen.

Anderthalb Jahre Festivalentzug, die Menschen wollen tanzen!

Von Anfang an wurde strickt darauf verwiesen, dass so wenig wie möglich getanzt und hauptsächlich sitzen geblieben werden sollte. Doch wer kann schon zu Tunes von B-Front, Noisecontrollers oder Adaro ruhig sitzen bleiben? Das war nicht nur den DJs, sondern auch der Security des Events bewusst. Dennoch musste darauf geachtet werden. So hat DV8 immer wieder durchs Mikro mit „en sit“, was auf deutsch „und sitzen“ heißt, darauf hingewiesen. Dennoch wurde den Besucher:innen vermehrt die Möglichkeit gegeben den Drop zu genießen und ausgelassen zu tanzen. Man merkte einfach die Lust, den Drang und die Energie zum Tanzen bei den Menschen und das war wunderschön. So konnte auf eine zufriedenstellende Art ein Kompromiss gefunden werden, es wurde getanzt, aber auch die Regeln eingehalten.

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Veranstaltungstitelbild B-Front’s Coffee Club 11.07.21

Auf B-Front’s Set folgte eine Set von dem Mann, der weiß, wie man den Lärm kontrolliert. Noisecontrollers hat einen angenehmen Mix aus aktuellen Tracks und Classics zum Besten gegeben. Sein Scooter Remix, „Move your Ass“, ein Remix von Queen’s „We are the champions“ oder der gemeinsame Hit mit B-Front selbst „Das Boot“ durften dabei natürlich nicht fehlen. B-Front hat es sich dabei absolut nicht nehmen lassen sich ihm, trotz Krücken, auf der Bühne anzuschließen. Auch absolute Noisecontrollers Classics, wie „Down Down“ oder „E=N²“ waren auch mit dabei und haben bei Classics-Liebhaber:innen für große Begeisterung gesorgt. Spätestens als er B-Front’s „Electronic Symphony“ anspielte, hatte ich Gänsehaut. Ein B-Front Event ohne diese Hymne wäre auch einfach nicht dasselbe.

B-Front’s Silent Disco

So eine Silent Disco ist echt schon etwas ganz anderes, als ein klassisches Festival, das ist verständlich. Dennoch kann man definitiv auch dort etwas Festival-Feeling bekommen. Lustig ist es natürlich ebenfalls immer zwischendurch die Kopfhörer einmal abzusetzen und den Menschen beim Mitsingen zuzuhören.

Begonnen als ein kleiner Scherz

Angefangen hat die Idee mit B-Front’s Coffee Club mit einem Hashtag und einem Scherz, welchen Bob auf seinen Social Media Kanälen teilte. Daraus entwickelte sich dann schnell die bekannte Kaffeetasse. Weiter ging es mit einem Act auf der Decibel 2018, wo B-Front zum ersten Mal seine Liebe für Kaffee und Musik live miteinander kombinieren durfte. Danach gab es auf der Intents 2019 sogar einen eigenen Stand, wo man mit B-Front einen Kaffee trinken konnte. B-Front’s eigene Spotify Playlist für den Coffee Club findest du hier.

Corona hat dann so gut wie jeden Artist unserer Szene vor neue Herausforderungen gestellt. So auch B-Front, der schnell seinen Coffee Club nach Udenhour gebracht hat. Die Venue bietet genug Platz für Tische zum Sitzen und verleiht mit einer Sand-Fläche rund um die kleine Stage sowie viel Holz-Optik direkt ein kleines Beach- und Urlaubsfeeling. Bereits seit Sommer 2020 lädt Bob auf ‚t Dorpsterras zu einer Tasse Kaffee und Silent Disco ein, damit coronakonform gefeiert werden kann. B-Front’s ‚Pure Blend of Hardstyle‘ ist diesen Sommer bereits für drei Wochenenden geplant, und wer weiß vielleicht können wir uns ja auf noch mehr Kaffeepausen mit ihm freuen.

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„Strong“, „Calling“ und „Touch a Star“ – Adaro lässt kein Auge trocken

Das nächste Set des Nachmittags war von B-Front’s Roughstate Kollegen Adaro. Es war unfassbar schön zu beobachten, wie nicht nur die Menge voller Energie bei, selbst so kleinen, Events mitfeierte. Auch die Gäste auf Bob’s Line-Up haben einer nach dem anderen grandiose Set gespielt. Mit knackigen 30 Minuten pro Set gab es viel Abwechslung, es wurde also nicht langweilig. So brachte auch Adaro die Menge mit emotionalen und grandiosen Kicks zum Ausrasten. Ob sein Remix von Sefa’s „Calling“ oder „Strong“ mit Rejecta zusammen, aber spätestens bei „Touch a Star“ mit B-Front gemeinsam, sahs nun wirklich niemand mehr ruhig auf dem Stuhl.

Gefolgt von Adaro wurde als Roughstate-Jungtalent Invector angekündigt. In einer halben Stunde konnte er mit seinen klaren und individuellen Kicks mehr als überzeugen. Eröffnet hat er sein Set mit „Partystarter“ von D-Sturb. Durch seine eigenen Tracks „Hell of A Ride“, „Crashing Down“ oder „Time is Moving“, konnte Invector definitiv unter Beweis stellen, dass er ein junger Artist mit viel Talent ist.

The Grand Finale

Für die letzten 30 Minuten des noch jungen Abends trafen sich alle gemeinsam zum großen Finale auf der Stage. Gemeinsam ließen sie die Leute am Ende noch mal so richtig eskalieren. Dies lieferte einen gelungen Abschluss eines grandiosen Nachmittags, der endlich etwas Festival-Feeling zurück gebracht hatte.

Meiner Meinung nach ist B-Front’s Coffee Club definitiv einen Besuch wert. Es war eine super Atmosphäre, die Menschen haben trotz Einschränkungen extrem viel Lust ihre Leidenschaft auszuleben und eine Silent Disco ist sowieso immer eine Erfahrung wert. Bisher ist ein weiterer Coffee Club geplant. So stehen nächsten Sonntag, den 18.07.21, neben B-Front zum Beispiel Phuture Noize und Sound Rush mit auf dem Line-Up.

Was Festival-Junkies in der Pandemie noch alles gemacht haben, kannst du hier lesen und einen spannenden Artikel über B-Front und die Hintergründe des Coffee Clubs auf niederländisch findest du hier.

Lisa-Marie Müller
'This is the world we know best, the world of madness.' - World of Madness - Headhunterz, Wildstylez & Noisecontrollers

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