Distorted Frequencies
Interviews Musik

Distorted Frequencies im Interview

Einige von euch waren bestimmt schon einmal bei einer ihrer Bass-Shuttle Touren dabei oder haben den Namen Distorted Frequencies im Zuge eines Newcomer-Contests gehört. Mittlerweile hat das DJ-Duo schon einige (Raw-)Tracks released. – Grund genug, die beiden im Interview näher kennenzulernen. Justin und Milan erzählten mir, wie sich aus Festivalbekanntschaften Freundschaften entwickelten, warum sie keinen „Einheitsbrei“ produzieren und einige lustige Geschichten aus der Vergangenheit. Außerdem erfahrt ihr in diesem Artikel mehr über ihre vergangenen sowie bevorstehende Projekte.

Justin und Milan lernten sich bereits im Jahre 2016 im schulischen Umfeld, nämlich auf einer Abi-Party kennen. Während ihrer Schulzeit entwickelte sich nicht nur ihre Freundschaft, sondern auch das Projekt Distorted Frequencies. Beide fanden allerdings schon im Voraus den Weg zu den Harder Styles sowie zur Musik. So war Justin, bevor die beiden beschlossen sich zusammenzutun, im Alleingang als DJ unterwegs und Milan versuchte sich im Producing. Beide brauchten von vornherein also Erfahrungen mit, haben aber mittlerweile auch super Spaß im jeweils anderen Bereich. „Es gibt keinen Tag im Studio ohne einen Lachflash und es gibt keinen Tag hinter den Decks, der keinen Spaß macht. Am Ende gehört beides zum Job dazu und das ist auch gut so.“

Im Jahr 2018 releasten sie, damals noch unter ihrem alten Alias D-Freqz, ihren ersten Track „Sparta“. Mitte 2020 folgte der Eintritt bei dem Label Filthy Face Records und seit April diesen Jahres erscheinen ihre kicklastigen Tracks bei dem Label Massive Dynamic Records.

Einige ihrer Geschäftsbeziehungen haben sich anfangs auch nebenbei auf Festivals entwickelt: „Durch das Besuchen von vielen Festivals hat man viele Gleichgesinnte kennengelernt. Daraus sind Freundschaften, aber auch Geschäftsbeziehungen entstanden.“ 

Generell freuen sich die beiden aber immer, auch privat auf Festivals neue Leute kennenzulernen: „Wenn ihr uns seht, kommt gern zu uns und trinkt ein Bier mit uns, wir freuen uns immer neue Leute kennenzulernen. 😊“ 

Trotz Experimenten bleiben Distorted Frequencies dem Raw treu

Musikalisch sind sie sehr breit aufgestellt, in dem, was sie sich anhören. – Von Jazz über Oldschool Hip-Hop bis hin zu EDM und letztendlich natürlich den Harder Styles läuft alles einmal.

Aber nicht nur privat ist ihr Musikgeschmack breit gefächert, auch als Distorted Frequencies probieren sie sich gerne mal in verschiedenen Subgenres der Harder Styles aus. So haben sie zum Beispiel schon zusammen mit Hard Instruction einen Hardcore Track released sowie mit The Rush einen Track, der eher in die Richtung Hardstyle geht. Dennoch liegt ihr Fokus auf verzerrten Frequenzen bzw. kicklastigem Raw: „Wir bleiben gerne offen für Experimente und lernen auch gerne aus anderen Genres. Trotzdem bleibt unser Hauptaugenmerk auf Rawstyle und das vertreten wir auch.“

Kick Switches und Fake Drops bringen außerdem „den besonderen Twist“ sowie „den extra Drive“ in ihre Tracks. 

Diversität statt Einheitsbrei

Das DJ-Duo versucht viele verschiedene Ideen umzusetzen und seine Hörer:innen mit jedem neuen Track anders zu überraschen: „Wir versuchen keinen Einheitsbrei zu produzieren. Unser „Pain“ Remix für Arzadous & The Straikerz ist zum Beispiel super rough, wohingegen „Make it Pop“ eher funky ist. Was alle Tracks gemeinsam haben, sind natürlich die super harten Kicks!“

Die Hauptsache sei für sie der Spaß und der Erlebnisfaktor: „Wir machen das, was uns Spaß macht und genau das sollen die Leute am Ende auch mit uns zusammen erleben.“

Was einen guten DJ des Weiteren ausmache sei, dass er eine tiefe Verbindung zur Musik habe: „In erster Linie ist es wichtig, dass man die Verbindung zur Musik bei einem Act spürt. Wenn man seine Musik selbst nicht fühlt, kann man das Gefühl auch nicht für andere verkörpern.“

Distorted Frequencies mit Fans bei einer Bass-Shuttle-Tour // ©Dennis Steinkamp (https://www.instagram.com/dennis_steinkamp/?utm_medium=copy_link)

Zukünftige Ziele

Wie wahrscheinlich viele Raw-Acts am Anfang ihrer Karriere, haben auch Justin und Milan Gearbox Digital und End of Line, als Labels, unter denen sie irgendwann gerne einmal releasen würden, auf ihrer Bucketlist stehen. Sie können sich durchaus vorstellen in der Zukunft ausschließlich von dem Projekt Distorted Frequencies zu leben und nicht mehr nur als Hobby nebenbei Musik zu machen: „Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Wenn wir sicher sein können, dass wir davon leben können, hält uns nichts mehr zurück.“

Wer weiß, vielleicht hören wir ja bald schon eine Collab der beiden mit einem der Acts, zu dem sie aufschauen, wie zum Beispiel Rebelion, Delete, D-Sturb, Warface oder Ncrypta. Aber blicken wir mal auf die Fakten bzw. auf das, was die beiden schon erreicht haben. 

Bass Shuttle-Touren – Auflegen während einer Fahrt

Vor allem in den Anfängen der Corona-Pandemie konntet ihr die beiden überwiegend hinter den Decks in einem fahrenden Bus antreffen. Die Touren im sogenannten Bass-Shuttle seien für sie immer etwas ganz Besonderes, erzählen sie mir. Nicht nur, weil Auflegen während einer Fahrt anders spannend sowie ungewohnt sei, sondern auch weil dort eine ganz andere Stimmung herrsche: „Unsere Bass Shuttle Touren, die wir regelmäßig mit Hardtours zusammen auf die Beine stellen, lieferten vor allem während der Corona-Pandemie eine sehr gute Möglichkeit trotzdem ordentlich Spaß zu haben. An der Stelle möchten wir uns auch noch mal bei allen bedanken, die diese Touren immer wieder zu was ganz Besonderem machen. Viele Fans sind über die letzten Monate auch gute Freunden geworden. Das bedeutet uns sehr, sehr viel!“

Bass Shuttle Citytour – 06.06.2020 // ©HARDTOURS YouTube (Link:
https://www.youtube.com/watch?v=z14PVYSoEQs)

Für alle, die jetzt Lust bekommen haben auch mal mitzufahren bzw. feiern, nächstes Jahr am 12. Februar könnt ihr euch von Justin und Milan in Wesel wieder Bässe und Kicks im Bass-Shuttle um die Ohren knallen lassen.

Serra DJ-Contest

Ein Newcomer-Contest, bei dem das DJ-Duo sich Playtime in Tilburg im PKHS verdiente, war der Serra DJ Contest. Im Oktober 2019 standen Distorted Frequencies neben Raw-Größen wie Rebelion, Rejecta und Malice auf der Bühne des niederländischen Clubs.

Doch noch kurz vor Ende des Contests sahen die beiden ihre Chancen plötzlich sinken: „Man konnte sich mit einem Set bewerben und wir haben am Ende des Tages die Chance bekommen, uns Live zu beweisen. Vor der Bekanntgabe der Sieger wurde aber vom Veranstalter eine Umfrage geteilt, wer denn, in den Augen der Follower, gewinnen sollte. Zu diesem Zeitpunkt hat Mish das Rennen gemacht und wir haben unsere Chancen schrumpfen gesehen. Am Tag darauf wurden wir dann aber announced und die Kommentarspalte ist komplett eskaliert. Der Veranstalter hat seine Entscheidung noch einmal begründet und darauf hingewiesen, dass die Abstimmung absolut nichts mit der Auswahl zu tun hatte. Letztendlich hat Mish dann aber auch noch einen Slot bekommen, weswegen wir uns natürlich sehr für sie gefreut haben.“

PAIN-Remix 

Was Justin und Milan darüber hinaus gewannen, war der Release ihres Remixes von „PAIN“ auf Gearbox Revolutions. Der Track Pain wurde ursprünglich von Arzardous und The Straikerz produziert, welche auch den Contest initiierten

Ratschläge holten sich Distortetd Frequencies am Anfang ihrer Karriere bei ebendiesen. The Straikerz sind langjährige Bekannte der beiden, zu denen sie nicht nur aufblicken, sondern mit denen sie auch einige witzige Momente auf Festivals verbrachten. Daher bezeichnen die beiden das Gewinnen des Contests bzw. den Release des „PAIN“ Remixes als wahren Meilenstein in ihrer Karriere. Sie verraten mir die feuchtfröhliche Geschichte hinter der Entstehung des Tracks: „Wir hatten eigentlich geplant mit dem Fahrrad das schöne Wetter zu genießen und ein paar Bierchen zu trinken. Dann fing es aber ganz plötzlich an zu regnen, weswegen wir nach ein paar Stunden leider wieder zurück mussten. Den Rest des Tages haben wir dann gut angeheitert im Studio verbracht und den Remix beinahe an einem Stück fertig gestellt. Das war vermutlich der beste Workflow bis heute.“

Distorted Frequencies
Distorted Frequencies beim Auflegen im Inkognito Celle // ©ShaRow Arts (https://www.instagram.com/sharow_arts/?utm_medium=copy_link)

Auch wenn aktuell noch kein Album in Planung ist, arbeiten die beiden in ihrer Freizeit hart im Studio an neuen Solotracks sowie Collabs. Zusätzlich überraschen sie auch immer mal wieder mit Free-Tracks, wie zuletzt ihrem Supremacy Tribute. Wer jetzt Lust bekommen hat, live zu Tracks der beiden zu kickrollen und klaplongen, sollte diesen Freitag ins Inkognito Celle kommen. Neben Headliner Psycho Punkz und norddeutschen Local-DJs wie Tiberiaz oder HB Music, könnt ihr auch Distorted Frequencies live on Stage erleben. Hier findet ihr die Facebook Veranstaltung.

Falls ihr weiterhin online up2date über Distorted Frequencies bleiben wollt, können wir euch ebenfalls empfehlen, Justin und Milan über ihre Socials zu verfolgen. Hier findet ihr die Instagram Page der beiden und hier könnt ihr ihnen auf Facebook folgen. Die Tracks der beiden gibt es sowohl über Spotify als auch über Soundcloud zu hören.

Ein anderer DJ, der gerade ebenfalls die Rawstyle-Szene mit seinem Gulaschcore aufmischt, ist The Smiler. Mehr über den Kölner lest ihr in diesem Artikel von meiner Kollegin Leo S.

Leo Lau
"Pain is temporary, at the end of pain is success!" - Pain is temporary, Thyron

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